Chemie der Langeweile - Simon Beckett ... oder bin ich zu alt für Krimis?

Aus der Kategorie: Krimis, die mich zu Tode langweilen

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Ja, habe ich irgendwann mal gelesen und es war okay - für ein Buch.

Deswegen klicke ich dann auch mal willig auf der Play Button und schau mir das in der ARD Mediathek an. Fängt auch ganz nett gefilmt an und ich frage mich wie die Kolorierung des Lichts und das gesamte Sujet eigentlich nach England passen sollen? Die Kamera hat da ganz schön viel Sonne eingefangen, sodass es fast nach den USA und einer Stephen King Verfilmung aussieht. Deswegen wundere ich mich auch nicht über die stereotypen Kinder, die am Anfang im Wald die Leiche finden. Gutes filmisches Handwerk.

Ein bisschen Grusel und Splatter, denn heute muss eine Leiche im Film ja wirklich immer irgendwie verziert, bemalt oder sonst wie grässlich verstümmelt sein.

Skip.

Nach der Hälfte des Films weiß ich, wer der Mörder ist. Klassischer Erzählfehler, der mir in 99 % aller deutschen TATORTE am Sonntagabend auch den Täter liefert: Eine Figur, die am Anfang der Erzählung auftaucht, nicht nur mit einem Statisten besetzt ist, mit der Hauptfigur in einer Beziehung steht und dann für große Teile des Films nicht mehr gezeigt wird. So auch hier.

Bumm, Fall gelöst. Spackiger Showdown in einer Arztpraxis.

Also? Nicht weiter schauen? Wir machen es trotzdem, denn unser Held, der außerdem die gesamte Zeit mit sehr nervigen Rückblenden auf ein Trauma traktiert wird -ja, verstanden: es geht ihm nicht gut - wird von seiner Passion und einem Slim Suit tragenden DCI zum nächsten Fall einer Leiche weitergeschickt.

Raus aus den sonnigen Sümpfen rauf auf die Insel. Kamera: Schottland.

Da wird es dann nasser und stürmischer, aber auch langweiliger. Leiche verkohlt in schrottiger Hütte, grummelige Dorfbewohner und Fährenfahrer. Aha, ein Inselkrimi... deshalb die immer gleiche Frage: wer von den kuscheligen Insulanern ist die Bestie?

Und ... Ich mach es kurz. Wieder der gleiche, erzählerische Fehler, nur mit dem Unterschied, dass die Täterfigur jetzt permanent mitläuft -  wohl weil Inselkrimi. Rosamunde Pilcher feeling... Einfach zu viele stumpfe, stereotypische Charaktere. Männer sind Arschlöcher... Frauen sind hintertrieben oder schwach... Oh, illegale Einwanderer. Das raue Klima... Polizei Funkgeräte, die ausfallen?! Was für ein Schmarrn...

Schnarch.